"Grüne" Prozesse entwickeln

Green Value Stream Mapping

Nachhaltige Prozesse für zukünftige Wertschöpfung

Value Stream Mapping (VSM), ist eine Lean-Management-Technik, die in Produktion, Logistik und anderen Geschäftsbereichen erfolgreich eingesetzt wird, um den Fluss von Material, Information und Wertschöpfung in einem Prozess oder einer Wertschöpfungskette zu visualisieren, zu analysieren und zu optimieren. Ziel ist es, Verschwendung zu identifizieren und zu eliminieren, um z.B. die Durchlaufzeit zu verbessern, Schnittstellen zu reduzieren oder Workflows zu vereinfachen.

Level: Einsteiger

Dauer: 2 Tage

Zur Buchung

Über das Seminar

Green Value Stream Mapping vs. klassisches Value Stream Mapping

Green Value Stream Mapping (GVSM) ist dem klassischen VSM sehr ähnlich, insbesondere, was Visualisierungstechnik und Bildsprache anbelangt. GVSM jedoch analysiert Prozessaktivitäten im Hinblick auf deren Verbrauch an Ressourcen wie z.B. Energie, Wasser, Rohstoffe und den dabei erzeugten Emissionen und Abfallmengen. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit von Wertschöpfungsketten zu erhöhen und den Einfluss auf Umwelt und Biodiversität zu reduzieren.

Ziele des Seminars

Unser 2-tägiges Seminar vermittelt Ihnen die wesentlichen Aspekte des Green Value Stream Mapping. Sie lernen, wie Sie mit Hilfe der GVSM - Methode Wertschöpfungsketten und Arbeitsabläufe hinsichtlich Ressourcenverbrauch, Emissionen und Abfallmengen analysieren und im Sinne einer ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit verbessern.

Zielgruppe

Unser Kurs richtet sich an Mitarbeitende aus allen Unternehmensbereichen, in denen Green Value Stream Mapping eingeführt werden soll.

Methodik

Unser Seminar ist als 2-tägiges Präsenzformat verfügbar, auf Anfrage auch im Online-Format. Wir arbeiten in unseren Trainings mittels Impulsvortrag, Einzel- und Gruppenarbeiten, Praxisbeispielen und Quiz-Runden. Während des gesamten Seminars werden Sie von erfahrenen Prozessexperten begleitet. Praxisnahe Beispiele sowie Einzel- und Gruppenarbeiten stellen den Lerntransfer sicher.

Inhalte & Struktur

Die folgenden Inhalte und thematischen Schwerpunkte werden im Rahmen des Trainings vermittelt. Auf Anfrage können spezifische Themenbereiche priorisiert werden.

1

Lean Management

  • Lean Thinking - Philosophie & Geschichte
  • Die 5 Lean-Prinzipien
  • Prozess & Prozessorientierung
  • Lean & Green
2

Wertschöpfung und Verschwendung

  • Wertekategorien (Nutz-, Stütz-, Blind- & Fehlleistung)
  • Die 3 Mu´s: Muda-Mura-Muri
  • Die 7 Grünen Verschwendungsarten
  • Das 9-R-Framework
3

Die GVSM-Wertstrommethode

  • Einführung in die Wertstrommethode
  • Begrifflichkeiten & Symbole
  • Wertstromrichtlinien
4

Vorgehensweise im Rahmen einer GVSM-Prozessanalyse

  • Identifikation & Visualisierung des Wertstroms
  • Analyse des Ressourceneinsatzes, der Emissionen und Abfallmengen
  • Modellierung & Implementierung des Zielzustands
  • Werkzeuge zur Sicherung der Nachhaltigkeit
5

Fallstudie, Reflexion & Transfer

  • Fallstudie mit Reflexion
  • Peer Coaching
  • Transfer in den beruflichen Alltag

Grüne Wertstrommethode

In unserem 2-tägigen Seminar lernen Sie mit Hilfe der „grünen“ Wertstrommethode (GVSM) ein anschauliches und pragmatisches Werkzeug kennen, um im eigenen Unternehmen den Verbrauch an Ressourcen sowie die dabei erzeugten Emissionen und Abfallmengen zu erfassen und zu reduzieren. An einem Fallbeispiel erläutern wir Ihnen die Vorgehensweise einer GVSM - Prozessanalyse.

Die grundlegenden Schritte der „grünen“ Wertstrommethode (GVSM) sind wie folgt:

1. Identifikation des Wertstroms: Zunächst wird die Wertschöpfungskette identifiziert, die von der Lieferung der Rohstoffe/Komponenten bis zur Auslieferung des Endprodukts oder der Dienstleistung reicht (end-to-end). Dies umfasst alle Prozessschritte sowie die beteiligten Rollen und Fachbereiche.

2. Visualisierung des Wertstroms: Mithilfe von speziellen, doch leicht erlernbaren Symbolen wird der aktuelle Wertstrom mit seinem Verbrauch an Ressourcen wie z.B. Energie, Wasser, Rohstoffe, den dabei freigesetzten Emissionen sowie den anfallenden Abfallmengen aufgezeichnet (Istzustand). Beispiel einer grünen Wertstromkarte:

3. Analyse des Wertstroms: Nachdem der Wertstrom visualisiert ist, erfolgt die Analyse der einzelnen Prozessschritte. Als Anhaltspunkt für die Analyse dienen dabei die sogenannten Sieben Grünen Verschwendungsarten, (Energie, Wasser, Material, Transport, Abfall, Emissionen und Biodiversität).

4. Definition und Modellierung des Zielzustands: Basierend auf der Analyse wird ein Zielzustand für den optimierten, grünen Wertstrom definiert (Green Value Stream Design). Der Zielzustand soll die Nachhaltigkeit der Wertschöpfungskette erhöhen und den Einfluss auf Umwelt und Biodiversität reduzieren. Das 9-R-Framework (Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle, Recover) kann dabei als Ideengeber unterstützen, um z.B. den Verbrauch von natürlichen Ressourcen zu reduzieren, die Kreislaufführung von Materialien zu betrachten und die Entstehung von Abfall zu verringern [1, 2].

5. Implementierung des Zielzustands: Schließlich wird ein Aktionsplan erstellt, der beschreibt, wie die notwendigen Veränderungen umgesetzt werden sollen, um den Zielzustand zu erreichen. Dies kann Änderungen innerhalb der Wertstromkette, auf Organisationsebene und/oder in der Nutzung von Ressourcen umfassen. Die geplanten Verbesserungen werden umgesetzt und der Fortschritt überwacht. Kennzahlen z.B. bzgl. der Abfallmenge, zu Papier-, Energie- und Wasserverbrauch helfen dabei den verbesserten Zustand zu festigen.

6. Kontinuierliche Verbesserung: Der „grünen“ Wertstrommethode liegt eine iterative, kontinuierliche Vorgehensweise zu Grunde. Deshalb wird nach Umsetzung der geplanten Verbesserungen der „grüne“ Wertstrom erneut analysiert, um sicherzustellen, dass die gewünschten Ergebnisse nachhaltig erzielt werden. Falls notwendig, werden weitere Anpassungen vorgenommen, um die gewünschten Verbesserungen zu erreichen.


Quellen:

[1] Kirchherr, Julian; Reike, Denise; Hekkert, Marko (2017): Conceptualizing the circular economy: An analysis of 114 definitions. In: Resources, Conservation and Recycling 127, S. 221–232.

[2] Potting, José; Worrell, Ernst; Hekkert, M. P. (2017): Circular Economy: Measuring innovation in the product chain. Hg. v. PBL Netherlands Environmental Assessment Agency. PBL Netherlands Environmental Assessment Agency. The Hague.

Termine

Unser Training zum Thema Green Value Stream Mapping findet an folgenden Terminen statt. Außerdem können Trainings auch als Inhouse-Trainings gebucht werden. Wenden Sie sich dazu gerne per E-Mail an info@competence4partners.com an uns.